Sanierung Aarebrücke

Die Brücke mit Baujahr 1915, die seither nie umfassend saniert wurde, besteht aus einer Vorlandbrücke, einem Natursteinviadukt mit zwei Bögen, zwei Seitenöffnungen (je 25.20 m) auf der Seite Interlaken und Ringgenberg sowie der Mittelöffnung mit einer Spannweite von 92.80 m. Die Flügelwände der Widerlager bestehen aus ca. 10 m hohen Stützmauern aus Naturstein. Die Pfeiler, Vorlandbrücke und Brückenträger wurden basierend auf den Erhaltungsnormen SIA 269 statisch überprüft und wo notwendig verstärkt. Zum Schutz der Vorlandbrücke wurde ein Schottertrog aus Beton erstellt. Die Arbeiten umfassten auch die Erneuerung des Korrosionsschutzes der gesamten Stahlkonstruktion. Der Abtrag des bestehenden, stark bleihaltigen Korrosionsschutzes mittels Sandstrahlverfahren erforderte umfassende Umweltmassnahmen zur Rückhaltung und fachgerechten Entsorgung der Emissionen zum Schutz von Boden und Gewässern. Die Korrosionsarbeiten erfolgten unter Bahnbetrieb. Zudem musste der Oberbau erneuert werden. Der Oberbau besteht aus einer festen Fahrbahn, wobei die Brückenhölzer direkt ohne Schotterbett auf die Längsträger der Stahlbrücke montiert wurden. Diese Arbeiten erfolgten während einer dreitägigen Totalsperre. Infolge der permanenten Durchnässung wies das Mauerwerk Fugenschäden am Mauermörtel auf, was zu lokalem Fehlen des Verfugmörtels führte. Bei Pfeilern und Widerlagern wurden die Fugen mit einem Trasszement basierenden Mörtel instand gestellt. Die Brücke kann mit den getroffenen Massnahmen für eine weitere Nutzungsperiode ohne Einschränkung befahren werden.